Was kommt nach WordPress?

Wenn man sich die Shitshow zwischen WordPress und WP-Engine so anschaut, kann man sich eigentlich nur noch die Haare raufen.

Nun greift Matt Mullweg unter anderem auch Joost de Valk an. Diesen kennt man von Joost, einem der beliebtesten SEO-Plug-ins für WordPress. Joost kritisiert die starke Fokussierung auf das Gutenberg-Projekt, das seit seiner Einführung für heftige Kritik in der WordPress-Community sorgt. Seine Idee ist, eine entsprechende Korrektur für die Open-Source-Version vorzunehmen.

Ich würde das sehr begrüßen. Ich mochte das Gutenberg-Projekt von Anfang an nicht und das ist auch so geblieben. Matt Mullweg sieht das natürlich anders.

Wer sich die ganze Shitshow anschauen will, kann das hier tun. Ein Entwickler hat alles chronologisch festgehalten (eng).

Tja, was kommt denn nach WordPress?

Ich hatte WordPress vor einigen Jahren den Rücken gekehrt. Mich nervte so vieles an der Software, dass ich mich nach Alternativen umsah. Nun muss man dazu sagen, dass ich WordPress noch aus den Anfangstagen kenne, als es noch eine reine Blogsoftware war. WordPress wollte zunehmend alles sein und den Wandel hin zu einem CMS habe ich immer kritisch gesehen. Als dann das Projekt Gutenberg Einzug hielt, war für mich die Schmerzgrenze erreicht.

Deshalb würde es mir auch kaum Magenschmerzen bereiten, wenn dieser ganze Wahnsinn bei Automattic dazu führen würde, dass man die Open-Source-Version von WordPress aus ideologischen Gründen nicht mehr einsetzen möchte oder viele Entwickler dem Projekt den Rücken kehren. Das wird garantiert nicht passieren, und es wäre auch traurig, aber es gibt unfassbar viele Alternativen.

Ich habe auf meinem Weg sehr viele Systeme kennengelernt, mit denen man unglaublich gut bloggen kann. Und die meisten sind aufgrund ihrer Codebasis viel moderner, sicherer und performanter. Alle haben ihre Vor- und Nachteile, trotzdem bin ich wieder bei WordPress gelandet. Die Stärke und gleichzeitig auch die Schwäche von WordPress ist das Plug-in-System. Außerdem kann jeder ohne großen technischen Hintergrund ein Blog auf Basis von WordPress betreiben, da es auf einfachem Webspace läuft und die Hoster dafür auch One-Click-Lösungen anbieten. Andere Systeme erfordern da oft mehr Hintergrundwissen.

Wenn ich ein Resümee ziehen müsste, welche Blogsoftware mir am besten gefallen hat, würde ich Ghost sagen. Warum ich Ghost nicht mehr einsetze, kann man hier nachlesen. Auch WriteFreely fand ich ganz nett, nur war mir das dann doch zu minimalistisch. Dazu gibt es auch einen Artikel.

Natürlich wird WordPress nicht untergehen. Mehr als 40 % des Internets besteht aus WordPress-Seiten. Aber in letzter Zeit lese ich immer öfter von Überlegungen, sich langfristig von WordPress zu verabschieden und nach Alternativen zu suchen. Eine traurige Entwicklung, nur weil der einst so sympathische Matt Mullweg mehr oder weniger am Rad dreht.